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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 167

1891 - Leipzig : Voigtländer
P*""".- " - ' ................f.......*_- .-ttt 167 König selbst, mit der katholischen Partei entzweit, mute aus Paris fliehen: er suchte Schutz im Lager Heinrichs von Navarra, wurde aber dort durch den Domi-nikanermnch Jakob Clement ermordet. Mitihmstarbdashausvaloisaus, und in Heinrich von Navarra, der ihm als Heinrich Iv. auf dem Throne folgte, ge-langte das Haus Bourbon (1589) zur Regierung. König Heinrich Iv. (15891610) wurde erst nach Besiegung seiner Gegner und nach seinem bertritt zur katholischen Kirche allgemein als König anerkannt. Durch das Edikt von Nantes (1598) gestattete er den Protestanten die Ausbung ihrer Religion und verlieh ihnen Zutritt zu Staatsmtern. Unter seiner weisen und wohlthtigen Regierung erholte sich das Land schnell von den Verheerungen der langwierigen inneren Kriege. Auch dieser König endete durch die Hand eines fanatischen Mrders (Ravaillac). c. Die Niederlande (das jetzige Holland und Belgien) gehrten eigentlich noch zum Deutschen Reiche; seit diese Lande aber (1556) an Philipp Il von Spanien gekommen, waren sie thatschlich schon von dem Deutschen Reiche losgetrennt. Philipp n., der die Niederlande zuerst durch seine Halbschwester Margareta von Parma regieren lie, verletzte die alten Rechte des Volkes und suchte durch Ver-mehrung der Bistmer und Einfhrung der I n q u i s i t i o n die Reformation, welch e in das Land eingedrungen war, zu unterdrcken. Der Statthalterin Margareta von Parma setzte er in der Regierung den Kardinal Granvella zur Seite, der sich durch seine Willkr beim Volke uerst verhat machte. Da entstand, um der Inquisition entgegenzutreten, unter vielen Edelleuten die Verbindung der (bis zum Bettelsack getreuen") Geusen, und vor allen der Prinz Wilhelm von rnim und die Grafen Egnwnd und Hoorne, die Hupter des Adels, verteidigten die Rechte des Landes. Granvella verlie zwar die Niederlande; aber bald darauf (1567) rckte der Herzog Alba mit einem spanischen Heere ein und bte durch Verhaftungen, Blut-gerste und Scheiterhaufen eine unerhrte Schreckensherrschaft. Als wegen dieser Maregeln Margareta der Regierung entsagte, ging die Statthalterschaft an Alba der, der (1568) den Egmond und Hoorne in Brssel hinrichten lie und die Verfolgungen noch steigerte. Wilhelm von Oranien war jedoch entflohen, sammelte Truppen in Deutschland und brachte die nrdlichen Provinzen zum Aus-stnde gegen die Spanier. Auch zur See kmpften die Niederlnder (die Wasser-geusen) fr ihre Freiheit. Damit begann der Abfall der Niederlande 1572. 1572 Alba legte darauf, da er die Emprung nicht mehr zu berwltigen vermochte, fein Regiment nieder (1573). Unter Albas Nachfolgern in der Statthalterschaft dauerte der Krieg mit ab-wechselndem Glcke fort (Belagerung von Leyden, Einnahme und Plnderung von Antwerpen durch die Spanier). Dem dritten derselben, Alexander Farnese von Parma (dem Sohne der Margareta), gelang es zwar, die sdlichen Nieder-lande (Belgien) fr Spanien zu behaupten und dort die katholische Religion zu be-festigen; allein die sieben nrdlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Friesland und Oberyssel), in denen die Reformation einge-fhrt war, vereinigten sich zur Utrecht er Union 1579 und jagten sich von der 1579 spanischen Regierung los. Nach der Ermordung Wilhelms von Oranien (zu Delft 1584) trat dessen junger Sohn Moritz an die Spitze der (vereinigten General-) Staaten, und verteidigte, von der Knigin Elisabeth von England untersttzt, deren

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 95

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 95 — vornehmsten seiner Glaubensgenossen zur Feier seiner Hochzeit nach Paris. Die Hugenotten kamen zahlreich zu dem Feste in der Meinung, daß nun ihre Bedrängnis ein Ende haben sollte. 2. Die pariser Vluthochzeit. Rber die Königin hatte das $est nur veranstaltet, um die Angesehensten der Hugenotten auf einmal Zu ermorden. Sie bestimmte dazu die Bartholomäusnacht. Die Rächt kam heran. Da läutete plötzlich die Glocke vom Turme einer Kirche nahe dem Schlosse. Das war das verabredete Zeichen. Sogleich stürzten bewaffnete Banden durch die Straßen, jagten die Hugenotten aus den Häusern hervor und metzelten sie nieder. Don den Straßen drang man in die Häuser und setzte hier das Würgen fort. Der neu vermählte Prinz Heinrich entging nur dadurch dem Tode, daß er sich in eine katholische Kirche flüchtete. Drei Tage dauerte das Gemetzel, das auch in andern Städten Frankreichs nachgeahmt wurde. Das war die Pariser Bluthochzeit (23./24. August 1572). 3. Heinrich von Navarra wird König. Der Zweck der Greueltat wurde nicht erreicht. Die entronnenen Hugenotten scharten sich zusammen und verteidigten sich in befestigten Orten. Bürgerkriege erfüllten das fand mit Blut und Schrecken. Während dieser Kämpfe starben König Karl Ix. und sein Bruder Heinrich 111., der ihm auf dem Throne gefolgt war. Jetzt war Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenotten, rechtmäßiger König von Frankreich. Allein die Katholiken wollten ihn nicht als König anerkennen; Heinrich war gezwungen, sich die Krone zu erkämpfen. Jahrelang focht er mit ritterlicher Tapfer« keil gegen seine Feinde und war fast immer siegreich. Ais die entscheidende Schlacht beginnen sollte, fiel er auf die Kniee nieder und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu geben, wenn er voraus wisse, daß er ein schlechter König sein werde. Dann sprengte er durch die Reihen, feuerte den Mut seiner Krieger an und rief ihnen zu: „Schaut Kur nach meinem weißen Federbusche' ihr werdet ihn immer auf dem stiege der (Ehre und des Sieges finden." Wirklich gewann er den Sieg. Rur Paris schloß ihm noch die Tore. Da riet man dem König, feine Gegner dadurch zu entwaffnen, daß er den katholischen Glauben annehme. Heinrich tat das, um dem Lande den Frieden zu geben. Nun empfing ihn Paris mit Jubel. Seinen Feinden verzieh er. „3ch will alles vergessen," rief er. „Meine Siege kommen von Gott. (Er vergibt Uns, wenn triir es auch nicht verdienen; wie sollte ich meinen Untertanen Nicht verzeihen?" Durch solche Milde gewann er dieherzenseines volkes. 4. Das Edikt von Nantes. König Heinrich Iv. verdiente die 1

3. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 76

1846 - Berlin : Klemann
76 Neuere Zeit. densfürsten,, der allmächtige Minister und Günstling des Königs, wird immer verhaßter. Die Franzosen besetzen in Folge der Invasion in Portugal auch spanische Festungen. 1808. Allgemeine Währung. Der Aufstand zu Aranjuez 18. März, zwingt Karl Iv. die Regierung seinem Sohne Ferdinand Vit. abzutreten. Er eilt unter den Schutz Napoleoni nach Bayonne, wohin ihm Ferdinand folgt. Napoleon ernennt seinen Bruder 1808—1813 Joseph zum König von Spanien. Die getäuschte Nation erhebt sich aus ihrer Lethargie und zeigt sich im Kampfe gegen die französische Herrschaft viel- fach des alten Ruhmes würdig. Z>oei französische Heere (unter Dupopt bei Bahlen und Junot bei Eintra) strecken das Gewehr. England sendet Hülfstruppen. . 1809. Napoleon übernimmt die Kriegsführung und siegt in mehreren blutigen Schlachten; überläßt seinen Feldherrn die Behauptung ìes Landes. Ein allgemeiner Geruillas- krieg gegen die Franzosen, mit Wuth und Grausamkeit geführt. 1812. Constitution der Cortes, 20. März. Wellington schlägt die Franzosen bei Salamanka, 22. Juli. 1813. 21. Juni. Wellington's großer Sieg bei Vit- toria über Joseph und Jourdan nöthigt die Franzosen Spanien zu räumen. Ferdinand Vii. von Napoleon frei- gegeben. 1814. Ferdinand Vii. kehrt aus den spanischen Thron zu- rück, hebt die. Cortes auf, stellt die Inquisition und die Je- suiten wieder her und belohnt den Heldenmuth des Volks mit Einkerkerungen und Hinrichtungen. 1820. Der lange verhaltene Unwille bricht aus. Riego und Quiroga, Obersten der nach Amerika bestimmten Trup- - pen, proklamiren den 1. Jan. auf der Insel Leon die Con- stitution der Cortes von 1812. Allgemeiner Aufstand. .Im März muß der König die Cortes berufen und beschwört die Constitution, Die Inquisition für immer aufgehoben. • 1 •

4. Die Weltgeschichte - S. 178

1835 - Mainz : Kupferberg
178 A n l> a n g. Ludwig stirbt 1824, ihm folgt sein Bruder Karl X., zu Hlieims 1825 gekrönt. Die Unzufriedenheit des Volks steigt. Eroberung von Algier 1830. Ausbruch einer neuen Revolution zu Paris im Juli 1830. Karl X. verbannt; das Haus Orleans (Ludwig Philipp) auf den Thpou erhoben. 3) Niederlande: Sowie im Juli 1830 in Frankreich eine Umgestaltung eintrat, so reißt sich auch das katholische Belgien durch einen im August 1830 üi Brüssel ausgebrochenen Ausstand von Holland los, und behauptet sich im Kampfe gegen die Holländer. Das Haus Oranien von der Regierung Belgiens ausgeschlossen. Einmischung der auswärtigen Machte, Londoner Conferenz. Im Juni 1831 der Prinz Leopold von Sachsen-Coburg zum König von Belgien gewählt. .Die Ein- nahme der Citadclle von Antwerpen ( Chasse) durch die Franzosen erzwungen im Dcc. 1832. 4) Italien: Das lombardisch-venetianische Königreich durch den Kaiser von Oesterreich 1815 gegründet. In Nea- pel, welches Ferdinand Iv. 1816 mit Sicilien zum Königreich beider Sicilien erhoben, durch die Carbonari 1820 Ausbruch einer Revolution, die nach dem Congresse der Monarchen von Oesterreich, Rußland und Preussen zu Troppau und Laibach 1821 durch eine österreichische Armee gedämpft wird; eben so eine ähnliche Empörung in Piemont schnell wieder unterdrückt. 5) Spanien: Der 1813 zurückgekehrte König Ferdi- nand Vii. beschränkt die Cortes-Verfassung von 1812, stellt Jesuiten re. wieder her. Daher 1820 durch Quiroga und Riego eine Revolution ausbricht; der König muß die Cortes- Verfassung beschwören. Parteikämpfe dauern fort, bis durch eine französische Armee des Herzogs von Angoulemc 1823 die alte Ordnung zum Theil wieder hergestellt wird; aber Unzu- friedenheit bleibt. Ferdinand Vii. stirbt den 29. Sept 1833; seine Gemalin Christiua (Prinzessin beider Sicilien) über- nimmt die Negierung für ihre Tochter, die Königin Jsabella Ii. (geboren den 10. Okt. 1830); allein der Bruder Ferdinands, ’ Don Carlos, sucht seine Ansprüche geltend zu machen, und so entsteht ein noch fortdauernder Bürgerkrieg. L— , ..

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 274

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Züchter Zeittaunr. überzeugte sich endlich von der Unmöglichkeit England zu leisten, was er versprochen. Um eine Ermäßigung zu bewirken, reiste er L284 selbst nach London, wo ihn der Tod überraschte. Dicses'-also, nicht eine freiwillige Rückkehr in die Gefangenschaft, war der Grund seiner zweiten Anwesenheit in England. 1364 Karl V., der Weise, trug in einem durch Gift, das ihm ~ der König Karl von Navarra in seiner Jugend hatte reichen laf- B51 fcn, geschwächten Körper einen muthigen, unternehmenden Geist. Zwei Kriege im Innern, gegen den König von Navarra, Karl den Bösen, und den Herzog Johann von Bretagne, endete er vortheil- haft durch seinen tapfern Connetable Vertraud du Guesclin. Durch eben denselben entledigte er sich der heillosen Ca m me r a d- 1365 schäften, indem sich der Eonnetable an ihre Spitze stellte und sie zu einem Kriege nach Spanien führte. Gegen England „war noch nie so glücklich gekämpft worden, als unter Karl V. Nach mehrern durch du Guesclin über den englischen Feldherrn, R o- bert Kn olles, davon getragenen Vortheilen rückten vier Armeen ins Feld, die eine in die Picardie, eine andere nach Guienne, ei- ne dritte nach Auvergne, eine vierte nach Artois, und eine fünfte 1377 deckte das Innere als Reserve. Zu gleicher Zeit erschien eine französische Flotte, unter dem Admiral Jean de Vienne, an der englischen Küste, steckte Portsmouth, Dorcmouth, Plymouth in Brand und plünderte die Insel Wight dergestalt, daß dm Engländern von allen ihren französischen Besitzungen nichts übrig blieb, als Bordeaux, Bayonne. Calais und Cherbourg. Der heldenkühne du Guesclin, der rechte Arm seines Königs, starb 1380 zwei Monate vor diesem. Karls V. Regierung war wie ein mil- der Frühling für das hart bedrängte Frankreich. Um die Uebel der Regentschaften zu verkürzen, setzte er fest, daß Frankreichs Kö- nige schon mir dem vierzehnten Jahre volljährig würden. Die Land-und Seemacht hob sich durch ihn; ein Freund der Wissenschaften, ward er der Stifter der königlichen Bib- liothek, die er auf 900 Bünde vermehrte, während sie vorher ungefähr zwanzig enthielt. Trotz der vielen Kriege hinterließ Karl einen wohlgesüllken Schatz. Doch Jahre des Unglücks soll- ten kommen unter seinem Sohne und Nachfolger 1380 K a rl Vi., einem 12jährigen Knaben. Vier Oheime, die Her- zöge Ludwig von Anjou, Johann von Bern, Philipp von Bur- gund und Ludwig von Bourbon, stritten sich um die Vormund- schaft und Regentschaft. Zur Ausgleichung erklärte man den jungen König für mündig und bewilligte den fammrlichen Prin- zen Sitz und Stimme im Staatsrathe. Doch ihre Habsucht und 1382 Verschwendung trieben das Volk zur Empörung; zu Paris er- brach man das Zeughaus, der Pöbel bewaffnete sich mit den dort Vorgefundenen Streitäxten und Streitkolden, man nannte die also bewehrten Maillotins, und verübte die ärgsten Greuels meh-

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 425

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
425 England. Haus Stuart. ersterer zu Madrid den 5. Nov. 1630, ohne Vortbeil, wohl aber mit schweren Kosten für England beendigt. . Wegen der vie- len Gewaltthatigkeiten, die sich Karl wider die Freiheit und das Vermögen der Untecchanen erlaubte, mußte er dem Parlamente die sogenannte potition of right (das Verlangen des Rechts) d-n r. bewilligen, ein Grundgesetz der englischen Nationalfreiheit. Ein 3""‘- v litischecfanatiker, Namens Johann Felton, ermordete den Her- zog von Buckingham ;der König handelte seitdem nach eigenen, aber nicht dm rz. weisern Entschlüssen, berief elf Jahre lang das Parlament nicht A„g. mehr, sondern übertrug dem Grafen von Strafford die Staats-, dem Bischof Laud die kirchlichen Angelegenheiten, beides rechtli- che Männer; ersterer nur zu wenig beliebt, letzterer ein unduldsa- mer Episcopale. Auf den unglücklichen Rath Laubs befahl der König die Einführung der englischen Liturgie in dem streng puritanischen Schottland. Die ärgerlichsten Auftritte in den Kir- chen, dann ein wirklicher Krieg waren die Folgen. Karl mußte ic3t sich zu Rippon zu einem unrühmlichen Waffenstillstände ver- stehen und das Parlament wieder berufen, das nun eigenmach- dc» is. tig versammelt blieb, und darum das lange Parlamen t °ct- genannt wurde, in welchem sich bald zwei Hauptparteien, die der Gem aßigten und die der Independenten, unterschieden. ^cv.' Letztere gewannen die Oberhand; Strafford ward peinlich angeklagt und enthauptet, der König gezwungen, eine Reihe von ieu Abänderungen und Beschränkungen zu bewilligen. Ein von drei angesehenen Irländern, Roger More, Lord Ma gurre und dem Ritter Oneale unter den in Irland wohnenden protestan- tischen Engländern angeftiftetes Blutbad legte man Karl I. zur Last, was die Wuth gegen ihn steigerte. Er entfernte sich mit den n. seiner Familie von London nach Hamptoncourt und von dort nach £><;• Bork. Durch freiwillige Beitrage rüstete das Parlament ein Kriegsheec aus, welches der General Fair fax unter Beihülfe eines verwegenen Feuerkopfs, Oliver Eromwell, befehligte, und der Bürgerkrieg brach aus. Schottland trat bei und ein 1642 unglückliches Tressen bei Naseby vernichtete des Königs letzte den 14. Hoffnung. Der Bischof Laud starb um dieselbe Zeit auf dem 2»n, Blutgerüste. Rathlos griff der König zu einem verzweifelten 1645 Mittel und begab sich in das schottische Lager, hoffend bei seinen Landsleuten Schutz zu finden. Zu spat erwachte er aus seiner Täuschung; für die Summe von 400,000 Pfund lieferten sie den Unglücklichen an die Parlamentsarmee aus und als einen Gefangenen verwahrte man ihn in dem Schlöffe Holmby, dm i6. in der Grafschaft Nordhampton. Eigenmächtig ließ ihn Eromwell r-bc von dort in sein Lager bringen, von wo Karl Gelegenheit zur 1047 Flucht fand, vielleicht unter absichtlicher Zulassung Cromwells, denn der Eommandant der Insel Wight, wohin der König ge- langt war, verhaftete ihn zur baloigen Zurücklieserung. Jetzt

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 536

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
¿36 Zehnter Zeitraum. machte verwarf diese Veränderung. Ec berief den König Ferdi- nand zu sich, welcher von dort aus seinen Unterthanen die Auf- hebung der neuen Verfassung ankündigte, zugleich rückte eine öst- 1821 re ich i sch e Armee unter dem General Frimont in Neapel ein, es für einige Jahre zu besetzen und die alte Ordnung der Dinge zu beschützen. Ferdinands Gemahlin, die Königin Karolina, hatte 1814 Sicilien verlassen und sich nach Wien begeben, weil sie mit dem Commandanten der in dieser Insel befindlichen englischen Truppen in Zwiespalt gerathcn; sie starb bald nachher und Fer- dinand vermahlte sich darauf mit der verwitweten Prinzessin von Par tan a den 27. Nov. 1814, ohne sie zur Königin zu erheben, sondern er verlieh ihr den Titel einer Herzogin von Flo- ridia. Neapel sah, nach so vielen Drangsalen, auch jetzt keine glücklichen Tage. Die Umtriebe der Carbonari und deren policeiliche Verfolgung, die Unterhaltung eines fremden Heeres, verbunden mit den sonstigen schweren Lasten verscheuchten jede Art ts25 Behaglichkeit. Ferdinand 1. starb nach einer 66jährigen Regierung, in welcher ihm sein Sohn 1625 Franz i. folgte. Zwar hatte er sich bei den ausbrechenden - 3,1 Bewegungen für die spanische Constitution erklärt, regierte aber nachmals in dem Sinne und nach der Meinung Oestreichs und der übrigen Machte. Durch die Vermahlung seiner Tochter Ka- rolina mit dem Herzoge von Berry 1816 wurde er dem Hause Bourbon in Frankreich verschwägert; seine Schwester Amalia war seit 1809 mit dem damaligen Herzoge Philipp von Or- leans verheiralhet, und ist durch die neuesten Ereignisse Königin der Franzosen geworden. Nur fünf Jahre dauerte Franz I. Re- gierung, in welcher ihm sein Sohn Ferdinand Ii., geboren 1810, gefolgt ist den 10. Nov. 1830. Der Kirchenstaat wurde nach Napoleons unglücklichem Zuge nach Rußland dem damaligen Papste Pius Vii. zurück gegeben, nachdem ihn der Kaiser seiner Haft aus Fontainebleau entlassen 1814. Durch sanftes Dulden ohne Kleinmuth wahrend der Gewaltthatigreiten, die Napoleon über ihn ergehen ließ, hatte Pius Vii. die Achtung und Bewunderung Europas gewonnen. Nach seiner Befreiung handelte er jedoch im Geiste der unduld- samsten seiner Vorgänger. Die Wiederherstellung des Jesui--. lerordens, den 7. Juli 1814, der Jnquisiti on den 15. Aug. und der Klöster erregte Erstaunen. Eine neue Verfassung dagegen, welche er seinen Staaten gab, war in dem Geiste des Zeitalters und nach den Bedürfnissen der Umstande. Pius Vii. .1523 starb 1823 und Leo Xii., vorher Cardinal Della Genga, ward sein Nachfolger. Er hob die gegebene Verfassung wieder auf 1824 und bewilligte den Jesuiten, außer der Leitung der Er- ziehung und des Unterrichts der Jugend, noch manche andere Ver- günstigungen. Ec starb den 10. Febr. 1829 ; ihm folgte

8. Geschichte der Neuzeit - S. 316

1887 - Wiesbaden : Kunze
316 Dritte Periode der Neuzeit. der Deputierten von 430 auf 258 herabgesetzt und ein neues, unfreies Wahlgesetz vorgeschrieben wurde. Als diese Ordonnanzen am 26. Juli durch den Moniteur in Paris bekannt wurden, entstand eine große Aufregung, und an den drei folgenden Tagen entspann sich zwischen dem Volke, dem Schweizerregimente und anderen königlichen Truppen ein blutiger Kampf, die Iulirevolution, aus welcher das Volk siegreich hervorging. Lasayette wurde wie 1789 an die Spitze der Pariser Nationalgarde berufen und eine provisorische Regierung eingesetzt. Karl X. erklärte von St. Cloud aus, wohin er sich mit seinem Ministerium geflüchtet hatte, er wolle die Ordonnanzen zurücknehmen und ein neues Ministerium bilden. Allein es war zu spät; am 30. Juli wurde seine Absetzung öffentlich ausgesprochen und von den in Paris anwesenden Deputierten der Herzog von Orleans, Louis Philipp, das Haupt der jüngeren Bourbonenlinie, zum Reichsverweser ernannt, welcher bereits am 9. August durch den Beschluß der Kammern zum König der Franzosen (1830 —1848) ausgerufen wurde. Von Rambouillet aus, wohin sich die königliche Familie der Sicherheit wegen begeben hatte, hatte Karl X. noch einmal eine Ausgleichung versucht, worin er und der Dauphin zu Gunsten des unmündigen Herzogs Heinrich (Y.) von Bordeaux, eines nach der Ermordung des Herzogs von Berry 1820 demselben geborenen Sohnes, dem Throne entsagten. Allein auch das Recht der Thronentsagung, wurde nicht mehr anerkannt, und die Bourbonen verließen Frankreich zum dritten Male. Karl X. begab sich zunächst nach Schottland, dann nach Böhmen und starb 1838 zu Görz unweit Triest. Sein Enkel Heinrich (V.) lebte als letzter Sprosse bis zu seinem Tode (1883) in Östreich der Hoffnung, auf den französischen Thron zurückberufen zu werden. 2. Die Revolution in Belgien 1830. Die französische Julirevolution setzte ganz Europa in große Aufregung. Zunächst wurde das benachbarte Belgien davon heftig ergriffen. Seit dem Pariser Frieden waren Belgien und Holland zu dem Königreiche der Niederlande vereinigt. Aber die Belgier, an Religion, Sitte, Charakter und Sprache den Holländern fremd, fühlten sich nicht glücklich unter der neuen Regierung, da die nördlichen Provinzen sich als das herrschende Volk betrachteten und sie nicht nur zur Teilnahme an ihrer großen Nationalschuld zwingen wollten, sondern ihnen auch ihre Sprache und Gesetzgebung auf-

9. Geschichte der Neuzeit - S. 395

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 41. Die Frauen im dritten Zeitraum. 395 Schwester Elisabeth, Charlotte Sorbetti und Mabarne Rolanb das Blutgerüst. Mabarne Rolanb, die Gattin des Generalinspektors Rolanb in Amiens, hatte lebhaften Anteil an der Revolution genommen und in Paris, wohin ihr Gatte 1791 als Abgeorbneter zur Nationalversammlung berufen worben war, gleichgesinnte Männer bei sich empfangen. Sie veranlaßte ihren Gemahl, Minister des Königs zu werben, und obwohl derselbe balb in Ungnabe fiel, warb er boch später von neuem ins Ministerium berufen. Da er sich aber den Jakobinern nicht fügte, so mußte er seine Stelle wieber nieberlegen und sich vor Gericht verantworten. Die Berebsamkeit seiner gelehrten Frau rettete ihn anfangs; aber balb nachher zwangen neue Gefahren ihn zur Flucht. Mabarne Rolanb blieb in Paris und würde verhaftet. Umsonst waren die Bemühungen ihrer Freunbe, sie zu retten; sie würde zum Tode verurteilt. Als sie am Richtplatze angekommen war, neigte sie sich vor der Statue der Freiheit und sprach: „D Freiheit, wie viele Verbrechen begeht man in beinern Namen!" Mit ruhiger Miene erlitt sie den Tobesstreich; ihr Gemahl gab sich freiwillig den Tod. 4. Josephine Beauharnais. Großen Einfluß auf den Gang der Verhältnisse übte Josephine Beauharnais. Sie war auf der Insel Martinique 1763 geboren, wo ihr Vater Tascher be la Pagerie königlicher Hafenkapitän war. In ihrem 15. Jahre kam sie nach Frankreich und heiratete 1779 den Vicomte Alexanber Beauharnais. Aus biefer nicht glücklichen Ehe gingen hervor Eugen, der nachmalige Herzog von Leuchtenberg, und die Königin Hortense, die Mutter Napoleons Iii. Josephine war mit ihrem Gemahle und den übrigen Gironbisten verhaftet worben und hatte im Kerker die Bekanntschaft der Frau von Fontenay aus Borbeaux gemacht, welche diese Stadt vor der Zerstörung durch Tallien gerettet hatte. Tallien würde beshalb nach seiner Rückkehr zur Verantwortung gezogen und Frau von Fontenay eingekerkert. Robespierres Sturz rettete beibe, und nach ihrer Befreiung vermählte sich Frau von Fontenay mit Tallien; beiben gelang es, Josephine zu retten, nachbem ihr Gatte schon hingerichtet war. Von nun an waren Josephine und Mabarne Tallien die innigsten Freunbinnen, und ihre Salons, sowie die der geistreichen und anmutigen Mabarne Recamier waren es, wo die Direktoren Barras, Sitzyes und anbere sich zu geselliger Unterhaltung und ernster Beratung versammelten. Hier warb auch Bonaparte eingeführt und so vertraut, daß er den ehrenvollen Oberbefehl der Armee in Italien erhielt. 1796 vermählte er sich mit Josephine,

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 97

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Revolution in Frankreich 1789 — 1799. 97 - Tochter des französischen Hafenkapitäns Tascher de la Pagerie auf Martinique; aus ihrer Ehe mit Beauharnais hatte sie zwei Kinder, Eugen und Hortense. Bonaparte fand das Heer in trauriger Verfassung, erließ, sbrühend von Kraft des Willens und der Tat, einen zündenden v Aufruf, schlug die Österreicher und Piemontesen wiederholt,, ; zwang Victor Amadeus zum Frieden und zur Abtretung von, Sjavoyen und Nizza, stürmte die Addabrücke bei Lodi und V r zog in Mailand ein. Weitere Siege führten den Fall von Mantua s 3 herbei (1797) und machten Bonaparte^ zum Herrn von Oberitalien. / Rk I U 9 Nun drang er in die Alpen ein; erschreckt schloß Österreich - den Vorfrieden zu Leoben (an der Mur in Steiermark). Darauf bereitete Bonaparte der Republik Venedig, dem ältesten Staate Europas (Ii § 9), ein Ende und machte aus dem Herzogtum Mai's^ land und ändern Gebieten die Cisalpinische und aus Genua die Ligurische Republik. In dem Schlußfrieden von Campo Formio (im Venetianischen) 1797 trat Österreich an Frankreich Belgien; ab und erhielt Venetien bis zur Etsch nebst den venetianischen Besitzungen in Istrien und Dalmatien, erkannte die Cisalpinische Republik an und willigte im geheimen in die Abtretung des linken Rheinufers von Basel bis Andernach; behufs des Reichsfriedens sollte ein Kongreß in Rastatt zusammentreten. e) Beginnender Umsturz Europas und Bonapartes Zug nach § 82. Ägypten. Nach der Übergabe von Mainz an die Franzosen willigte der Rastatter Kongreß in die Abtretung des linken Rheinufers und beschloß Säkularisationen zur Entschädigung der betroffenen weltlichen Fürsten. Unruhen in Rom waren der willkommene' Anlaß, den Kirchenstaat in die Römische Republik zu verwandeln und Pius Vi. unter Anwendung von Gewalt nach Frankreich gefangen abzuführen, wo er starb. Franzosenfreundliche Agitation im Waadtlande führten die Umwandlung der Eidgenossenschaft in die Helvetische Republik herbei (1798). Um England zugrunde zu richten, beschloß Bonaparte 1798 die Eroberung Ägyptens. Auf der Überfahrt dorthin eroberte er Malta und fand die Johanniter (H § 52b Anm.) mit Ruhegehältern ab. Nach der Landung in Alexandria schlug Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare, m. 2. Aufl. 7 /¥Ukamjl * J (ß/[Jr^y\>Jc U i ) wiali
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